Ottomanische Bank

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  Osmanlı Bankası
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Ottomanische Bank 1890–1892
Ottomanische Bank 1890–1892
Staat Turkei Türkei
Sitz Istanbul, Türkei
Rechtsform Kapitalgesellschaft
Gründung 1856
Auflösung 2001 (Integration in die Garanti Bankası)
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Die Ottomanische Bank (türkisch Osmanlı Bankası; osmanisches Türkisch: „Bank-ı Osmani“, ab 1863 „Bank-ı Osmanî-i Şahane“; französisch Banque ottomane) war ein Kreditinstitut im Osmanischen Reich, wurde Privatnotenbank und übernahm nach der Verstaatlichung Aufgaben einer Notenbank. Sie hatte ihre Zentrale in Istanbul und existierte von 1856 bis 2001.

Vorgeschichte und Gründung als Privatnotenbank

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1839 gab das Osmanische Reich erstmals Banknoten („Qaimet-mutaberet naqdije“) heraus. Dieses Papiergeld erwies sich als wenig wertstabil und sank bis auf 35 Prozent des Nennwertes. Mit dem Krimkrieg 1853–1856 verlor die Regierung endgültig die Möglichkeit der Stützung des Wertes dieser Noten.

Auf Initiative der Regierung wurde 1856 in Istanbul im Distrikt Galata die Ottomanische Bank gegründet. Beteiligt waren das Vereinigte Königreich, die Banque de Paris et des Pays-Bas und die Osmanische Regierung. Von den 135.000 Aktien erwarb die englische Gruppe 80.000, die französische 50.000 und die Osmanen 5000.

Die Regierung des Osmanischen Reiches erteilte der Bank die Erlaubnis, Geldnoten in den Stückelungen von 5, 10, 20, 50 und 100 Piaster auszugeben. Im Gegenzug erhielt die Regierung einen Kredit, die selbst emittierten Banknoten zurückzukaufen.[1]

Am 4. Februar 1863 firmierte die Bank um in Banque impériale ottomane. Unter diesem Namen trat sie bis 1924 auf. Am 18. Februar 1875 wurde sie zur Staatsbank des Osmanischen Reiches.

Weitere Geschichte

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Am 26. August 1896 wurde der Sitz der Banque Impériale Ottomane in Istanbul von Angehörigen der armenischen Untergrundorganisation ARF besetzt, Kunden und Angestellte als Geiseln genommen (siehe Besetzung der Ottomanischen Bank). Am 29. April 1903[2] war die Filiale in Thessaloniki eines der Ziele der Attentate von Thessaloniki einer anderen Täterschaft.

1996 wurde die Osmanlı Bankası von der Compagnie Financière de Paris et des Pays-Bas an die türkische Garanti Bankası verkauft, welche damals vollständig im Besitz der Doğuş Holding war. Im Jahr 2001 erfolgte zunächst die Fusion mit der ebenfalls türkischen Körfez Bankası und schließlich die vollständige Integration in die Muttergesellschaft Garanti Bankası.[3][4][5]

Filialen (Auswahl)

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  • Paul Martell: Die Ottomanbank, in: Österreichische Monatsschrift für den Orient 43 (1917), S. 272–275 (online); zugleich in: Zeitschrift für Sozialwissenschaft 8 (1917), S. 623–626; in: Asien 15 (1917/1918), S. 173–175; in: Allgemeine Zeitung 120 (1917), S. 169; in: Der Neue Orient 6 (1920), S. 224f.
Commons: Ottomanische Bank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Albert Pick: Papiergeld: Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. (= Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde. 47). Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1967, S. 338.
  2. Catherine Pinguet: Salonique 1870–1920. Photographies de la collection Pierre de Gigord, préface de Paul Salmona. CNRS Éditions (Centre national de la recherche scientifique), Paris 2023, ISBN 978-2-271-14312-9, S. 140.
  3. About Garanti BBVA – History. In: garantibbvainvestorrelations.com. Abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  4. Garanti Bankasi and Osmanli to Merge, Creating Turkey's Second-Largest Bank. In: WSJ. 16. Oktober 2001, abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  5. Ottoman Bank: a novel institution designed to serve the Ottoman Empire. In: BNP Paribas. Abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).